bex technologies –

23. Februar 2021

MIT APPS MEHR ZEIT FÜR DAS WESENTLICHE

bex blog

Digitalisierung – Durchgängige digitale Lösungen werden im Handwerk immer wichtiger. Doch auch einzelne Apps können das Leben auf der Baustelle erleichtern.  Die Devise: Neues ausprobieren und mit Teilprozessen starten. Das Ziel: mehr Zeit für Kunden und Projekte. Das Spezialgebiet von unserem Kunden Peter Hegenberger sind keramische Großplatten. Damit er mehr Zeit für seine anspruchsvollen Baustellen hat, nutzt er smarte Lieferservices und hat seine Abläufe digitalisiert. Im STEIN Magazin hat er einen kleinen Einblick in die Zusammenarbeit mit bex gegeben. Stunden schreiben, Mängel und Änderungen dokumentieren, Termine koordinieren, Aufträge und Rechnungen schreiben: Das alles erfolgt in vielen Betrieben noch weitgehend manuell (indem Daten von einem Programm ins andere oder vom Zettel ins Programm übertragen werden) und kostet Inhaber*innen und Fachkräfte viel Zeit. Ein Zeitfresser ist auch die Materialbeschaffung. Abhilfe versprechen Apps. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe digitaler Tools und Services, die die betrieblichen Prozesse vereinfachen, Randprozesse helfen, auszulagern und so Zeit für das Kerngeschäft freischaufeln. 

Quelle: STEIN 2/2021 stein-magazin.de 
Autorin: Annette Mühlberger
Web: redaktion-muehlberger.de 

Oft aufwendig: Material beschaffen

Wie besorgst du Material? Rufst du beim Händler an? Bestellst du online? Holst du alles selbst ab? Ist alles immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort? Oft kostet es einiges an Fahrt- und Wartezeit, wenn Kleber, Grundierung, Silikon, Ersatzteile, Werkzeuge fehlen, kaputt sind oder ausgehen. Würth liefert deshalb schon seit Jahren seine C-Teile auf Baustellen und übernimmt die Kommissionierung der Vor-Ort-Lagerfläche.

Diesem Vorbild folgend, liefert seit 2019 das Start-up bex per App jegliches Material innerhalb von zwei Stunden auf die Baustelle. Selbst Kleinstmengen werden geliefert. Gekauft wird beim Wunschlieferanten, bezahlt wird nach Gewicht und Dringlichkeit. Gründer und Geschäftsführer Lennart Paul beschreibt bex als Fullfillment-Dienstleistung, der die Lücke „von der Bestellung bis zur Wand” schließt. Systemlogistik für jedermann. 

Smarte Dienste für die Baustelle

Seit Sommer 2020 arbeitet Fliesenleger Peter Hegenberger aus Leonberg mit diesem Lieferando für das Handwerk. Zunächst gedacht als Back-up für Vergessenes, nutzt der Spezialist für keramische Großformate die Lieferplattform mittlerweile strategisch und hat seinen Arbeitsablauf umgekrempelt. „Ich spare mir bei der Übernahme von Badbaustellen heute den Vorabbesuch”, berichtete er.

Statt wie früher am Tag zuvor die Baustelle in Augenschein zu nehmen, das Material beim Händler abzuholen und einen Tag später mitzubringen, erledigt Peter Hegenberger das jetzt am Verlegetag, bestellt sein Material bis 8.30 Uhr und lässt es liefern. „In der Zwischenzeit erledige ich die Vorarbeiten, das Standardequipment bringe ich selbst mit.” Auch Material für Nachträge bestellt er über die App und kann die Zusatzarbeiten am gleichen Tag ausführen. So kommt er mittlerweile auf 20 bis 30 Lieferungen pro Monat. Selbst den Baustellenmüll lässt er über die bex-Fahrer abholen und fachgerecht entsorgen. „Das spart unglaublich viel Zeit und Aufwand”, freut er sich. 

Was können wir auslagern?

Für kleine Betriebe ist der Service ideal. Statt Fachkräfte für Hol- und Bringdienste einzusetzen, sourct Peter Hegenberger Einkauf und Transport der Materialien aus. Auch wenn er für eine (einzeln bestellte) Tube Silikon auf diese Art schon mal 19 Euro Transportgebühr bezahlt. „Das hört sich viel an”, sagt der Schwabe Hegenberger, der das natürlich durchkalkuliert hat. Sein Fazit: Das Geschäft rechnet sich. Hegenberger, der mit Warenwirtschaftssystem, CAD, digitalem Ausmaß und mobiler Zeiterfassung insgesamt digitalisiert arbeitet, verfolgt auch für die digitale Materialbeschaffung eine Vision: „Ich würde am liebsten ganz auf eigene Fahrzeuge verzichten und mein Material komplett auf die Baustellen liefern und abholen lassen.” Er selbst könnte dann mit dem E-Auto satt mit dem Transporter anreisen.

Diese Vision hat bex-CEO Lennart Paul schon länger. „Wir können uns für die Zukunft die komplette Bestückung von Baustellen vorstellen”, erklärt der Gründer gegenüber STEIN. Zumal eine solche Arbeitsaufteilung in andere Branchen und Tätigkeitsfeldern schon lange verständlich ist. „Auch Ärzte kommen schließlich nur zum Operieren in den OP, und das Material wird für sie im Vorfeld komplett hergerichtet”, sagt Paul. Konzentration auf das Kerngeschäft nennt man diesen Effekt, der Berufe aufwertet, die Arbeit effektiver macht und für kleinere Betriebe durch die Digitalisierung möglich wird.     

Fliesenleger

B2B-Plattform für Randbedarfe

Auch beim Kauf von Betriebsmitteln, Arbeitsschutz, Lager- und Betriebsausstattung, Werkzeugen, Elektronik und Elektrotechnik oder Bürobedarf lässt sich Aufwand sparen, wenn der Einkauf über Business-Plattformen erfolgt. Die B2B-Plattform Mercateo und Wucato bieten nach dem Prinzip Amazon Millionen Produkte (24 Millionen bei Mercateo, 13 Millionen bei Wucato) von einer Vielzahl von Händlern und Lieferanten. Viele Unternehmen decken damit ihren Randbedarf ab, den sie bei ihrem Stammlieferanten nicht finden.

Ein weiterer Vorteil: Der Kommunikationsaufwand in Richtung Lieferant und die Rechnungsstellung werden konsolidiert, da alles über einen Kanal läuft. Zudem herrscht Transparenz über das, was übers Jahr für welche Materialien ausgegeben wurde. Bei Mercateo lassen sich über eine App auch die eigenen Lieferanten in einem individuellen Netzwerk zusammenfassen, über das man zu den gewohnten Konditionen ordert und die Transaktionen trotzdem über den einheitlichen Zugang abwickelt.

Auch das Start-up Roobeo hat es sich zum Ziel gesetzt, Handwerker mit ihren Lieferanten über seine Plattform zu vernetzen und so den Einkauf von Baustoffen zu digitalisieren. Auch hier bleiben die Vertragskonditionen erhalten, und die Bestellung können im eigenen Warenwirtschaftssystem weiterverarbeitet werden.     

Cloudlösungen für Kernprozesse

Digitale Lösungen, die die betrieblichen Prozesse von der Beschaffung, über die Ausführung bis zur Rechnungsstellung abbilden, sind für alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl wichtig. Diesen Ansatz verfolgen Cloudlösungen wie Hero von Lyke, die für das Handwerk die wichtigstens Kernprozesse im Büro und auf der Baustelle durchgängig digitalisieren. Anfrage- und Projektmanagement, Zeiterfassung, Baustellenplanung, Aufgabenverwaltung, Buchhaltung, Rechnungsstellung, Baudokumentation, Stammdatenpflege – mit solchen Komplettsuiten lassen sich im Prinzip alle Ressourcen und Aufgaben in einem Betrieb in einem einzigen System managen.

Michael Kessler, Geschäftsführer von Hero-Software, sagt aber selbst: „Wenn Handwerksbetriebe ihren digitalen Weg starten, ist das meist eine längere Reise.” Manche beginnen mit der Angebots- und Rechnungsstellung, andere drückt der Schuh eher in der mobilen Zeiterfassung oder sie nutzen zuerst die digitale Baudokumentation und lassen sich Nachträge vor Ort von Kunden digital unterzeichnen. „Man sollte gerade als kleiner Betrieb die eigene Organisation nicht überfordern, überschaubar starten und, wenn die Erfahrungen da sind, sukzessive erweitern.”

Genauso hat es Anete Eglija für CSC Project gemacht und startete für ihr Unternehmen zunächst mit der mobilen Zeiterfassung. Die Zettelwirtschaft auf den Baustellen war dem jungen Unternehmen, das sich auf die Modernisierung von Immobilien spezialisiert hat, von Anfang an ein Dorn im Auge. Seitdem alle auf der Baustelle die App nutzen, laufen die in dem Smartphones erfassten Arbeitszeiten projektbezogen direkt in das Rechnungsmodul ein. 

Bausoftware für das Technische

Dazu kommt die klassische Baustoftware. Digitales Aufmaß, Mengenermittlung, Bauabrechnung sind die Kernprozesse, die Wilhelm Veenhuis mit seinen verschiedenen Tools über MWM-Software abbildet. Seit den 1990er-Jahren auf dem Markt, entwickelte Veenhuis bereits mobile Anwendungen für die frühe Generation der Pencomputer. „Damals waren wir Exoten”, blickt er zurück. Doch die Idee war schon immer da: Tabletcomputer skizzierte er als Vision für das Handwerk bereits 18 Jahre vor dem ersten iPad. Heute arbeiten seine Kunden zwischen Zement und Mörtel ganz selbstverständlich mit ihren Touchscreens.

Für eine professionelle Bausoftware zentral ist der standardisierte Datenaustausch auf GAEB-Basis. Viele Architekten veröffentlichen ihre Ausschreibungen als GAEB-Datei. Will man mit den Daten arbeiten, sollte die Software das Datenformat lesen können. „GAEB spielt in der Bauwirtschaft für den Austausch von Leistungsverzeichnissen eine sehr wichtige Rolle”, betont Veenhuis. Auch maschinenlesbare, elektronische Rechnungsformate, die seit November 2020 von Bundesbehören (und seit 2021 sukzessive auch von den Ländern) gefordert werden, sind ein Thema, will man weiter für öffentliche Auftraggeber arbeiten. Damit wird die elektroniscche Rechnung sicher ein weiterer Digitalisierungstreiber. Wilhelm Veenhuis: „Es spricht nichts dagegen, mit unseren Tools die Rechnung nach der Leistungserbringung noch auf der Baustelle vom Tablet aus zu versenden.”

Teile diesen Beitrag

Jetzt Termin vereinbaren

Du bist an bex interessiert?

Du bist bereits Kunde?

Du bist an bex interessiert?

Erfahre mehr zu bex und wie wir deine Baulogistik einfacher machen.

Du bist bereits bex Kunde?

Du möchtest mehr zu einem bestimmten Thema bei bex wissen?