Lieferengpässe für Baumaterial
Die Auftragsbücher sind voll, die Handwerker sind startklar, aber das benötigte Material fehlt. In Deutschland mangelt es an Baustoffen und kleine sowie große Handwerksunternehmen müssen teilweise Kurzarbeit anmelden. Viele Fertigstellungstermine können nicht mehr eingehalten werden.
Jörn Benz kümmert sich mit seiner Firma STARKBAU hauptsächlich um Stuckateur- und Fassadenarbeiten. Das erste Mal machten sich die Lieferengpässe bemerkbar als ein Dachdecker ihn darauf aufmerksam machte, dass OSB-Platten – von welchen er monatlich im Schnitt zehn Stück verbaut – fehlten. Normalerweise werden OSB-Platten regelmäßig gebraucht und sind in kleinen Mengen meist am nächsten Tag lieferbar. Allerdings laufen viele der Lieferketten derzeit nicht wie gewohnt, sodass die „Just-in-time“-Beschaffung seitens der Baustoffhändler nicht mehr eingehalten werden kann und wenn, dann nur mit erheblichen Preiserhöhungen.
Jörn Benz erklärt, dass der Endkunde oft nichts von den Lieferengpässen mitbekommt und er selbst die Verantwortung tragen muss. Jedoch ist es vor allem als kleines Handwerksunternehmen wichtig, Termine einzuhalten und positives Kundenfeedback zu erhalten. Oft kann eine Baustelle gar nicht erst angefangen werden, weil ein Teil der Materialien durch Lieferverzögerungen fehlt. „Der nächste Baumarkt um die Ecke wäre sonst meine erste Anlaufstelle gewesen.“